Lokavor - eine App, welche die lokalen Lebensmittelproduzenten und -anbieter mit ihren Kunden verbindet.
Lieber Malte, was genau bedeutet der Name Lokavor?
Das ist die deutsche Schreibweise des englischen „locavore“ (Wort des Jahres im New Oxford American Dictionary 2007). Es beschreibt eine Person, die lokal erzeugte Lebensmittel bevorzugt. So wie ein Carnivor eben ein Fleischfresser ist und ein Herbivor ein Planzenfresser... ;)
Um was geht es bei Lokavor?
Genau darum. Lokavor verbindet die lokalen Lebensmittelproduzenten und -anbieter mit ihren Kunden auf die schnellste, direkteste und kostengünstigste Weise, nämlich direkt von Smartphone zu Smartphone.
Was möchtest du mit deiner App bewirken?
Kleine lokale Anbieter leiden unter der Marktmacht der grossen Player, die über grosse Marketingbudgets verfügen und sämtliche Kanäle „bespielen“. Wir möchten hier ein Stück weit gleich lange Spiesse herstellen, indem wir einfach zu nutzende und kostengünstige Werkzeuge zur digitalen Vermarktung regionaler Produkte anbieten.
Was bietet die App Lokavor dem Kunden, wie auch den lokalen Lebensmittelproduzenten und -anbieter?
Für den Endnutzer ist Lokavor eine GPS-basierte Plattform für lokale Lebensmittelanbieter. D.h. er sieht nur, was in seiner direkten Umgebung vorhanden ist und kann sofort dort einkaufen. Selbstverständlich ist die App für den Endnutzer kostenlos und steht sowohl im Playstore, als auch im AppStore zum Download bereit. Für den Anbieter ist Lokavor ein Werkzeugkasten, der den direkten Kommunikations- und Vertriebskanal auf das Smartphone der Kunden öffnet. Vom QR-Code-Poster, über eine Firmenpräsentation bis hin zum Online-Shop bilden wir den gesamten Prozess der Kundengewinnung und -bindung im Smartphone ab. Unsere Tools buchen die Anbieter als Jahresabonnement zu festen und sehr günstigen Konditionen. Lokavor ist nicht am Umsatz der Händler über unsere Shops beteiligt.
Was waren für dich die grössten Herausforderungen mit deinem Startup?
Wir haben die Komplexität zunächst hoffnungslos unterschätzt und haben letztlich sehr viel mehr Zeit und Ressourcen investieren müssen, um Lokavor so aufzustellen, wie es jetzt zur Verfügung steht. Aber wir sind überzeugt, dass sich die Mühe gelohnt hat und freuen uns auf die weitere Entwicklung. Ideen haben wir noch haufenweise.
Nebst vielen Herausforderungen gibt es auch immer wieder Erfolge. Was war dein grösserer Erfolg?
Im Moment ist es das Schönste, wenn am Ende einer Produktpräsentation auf dem Handy folgende Äusserungen fallen: „Ach, so einfach geht das?“ oder „Wow, und daran habt Ihr auch schon gedacht?“ oder „Kostet das wirklich nur so wenig?“
Wo stehst du zurzeit und was sind deine nächsten Schritte?
Derzeit nehmen wir die ersten Kunden in den Live-Betrieb, dann werden wir PR, Marketing und Vertrieb Schritt um Schritt ausbauen. Aber auch auf der technischen Seite geht die Entwicklung kontinuierlich weiter. Im 4ten Quartal werden wir ein weiteres Werkzeug unserem Toolset hinzufügen, das im Bereich Foodwaste-Vermeidung gute Dienste leisten wird.
In welchen Bereichen bist du noch auf Unterstützung angewiesen?
In drei Bereichen: Netzwerk, Netzwerk und Netzwerk! Aus jedem Gespräch und manchmal aus der unerwarteten Richtung kommen wichtige Impulse, die ein Start-up voranbringen können.
26.07.2021 Fränzi Bachmann