Adriana ist Kletterliebhaberin, Pflegefachfrau und Master in psychosoziale Beratung MAS FHO. Seit dem Jahre 2004 lebt die gebürtige Slowakin in der Schweiz. Zurzeit arbeitet Adriana hauptberuflich in sozialen Bereichen wie Entlastungdienst, Krankenschwester und Dolmetscherin für die KAPO TG. Damit der Kletterliebhaberin ihr Hobby nicht zu kurz kommt, ist sie nebenbei noch Kletterinstruktorin in der Kletterhalle SG. Seit letztem Jahr hat Adriana die Ausbildung als Outdoor Guide und therapeutisches klettern absolviert. Durch ihr Hobby das Klettern entstand auch die Idee des FINKIFIX.

Liebe Adriana, was genau ist nun FINKIFIX?

FINKIFIX fixiert deine Kletterfinken um deinen Fuss herum, so dass der Mehrseillänge-Kletterer bei einem Stand, welcher sich im Felsen befindet, die Schuhe ausziehen kann um die Füsse zu entlasten. Das heisst, jedes Mal wenn der Kletterer in der Höhe die Finken ausziehen möchte, besteht die Gefahr, dass er diese verliert. Dann hat man ein Problem. FINKIFIX ist also ein kleiner Helfer, damit die Kletterfinken nicht verloren gehen.

Du hast mir erzählt, dass in einer Bierrunde der Name für die Kletterhilfe entstand. Erzähl mir etwas mehr über diese Story.

Der Name wurde durch meinen Ausbilder, Alexis Zajec aus Spass gewählt. In der Weiterbildung zum «Therapeutisches Klettern» habe ich in eine Bierrunde meinen ersten Prototypen präsentiert. Der war jedoch nur für mich gedacht, wollte nie selbstständig sein. Wir alle haben viel gewitzelt und mein Ausbilder sagte aus Spass den Namen FINKIFIX. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht an eine eigene Unternehmung dachte, versprach ich ihm, dass wenn ich das Produkt auf dem Markt bringen würde, wird es FINKIFIX heissen.

Was hat dich am schlussendlich davon überzeugt, "FINKIFIX" auf den Markt zu bringen?

Mich haben vor allem die guten Zusprüche der Menschen um mich herum motiviert. Manchmal muss man mit dem Flow mitschwimmen, ohne zu überlegen und zu zweifeln – Einfach machen! Was vor allem mit meinem stillen Geschäftspartner super funktioniert. Zudem hatte ich viel Support von einer Freundin, welche im Marketing tätig ist. Ebenso wurde ich von euch, dem Startnetzwerk Thurgau, bei meiner Idee unterstützt.

Was hast du für Herausforderungen erlebt?

Es gab viele Herausforderungen. Ein Business zu starten, mag es noch so klein sein, ist nicht ohne. Vor allem, wenn man von der Materie eigentlich gar nichts versteht. Es gelingt nur dann, wenn man wirklich will und an sich und an das Produkt glaubt. Wichtig ist jedoch die richtige Unterstützung, vor allem mental. Mein Geschäftspartner und meine Freundin, haben dies perfekt gemacht. Ebenso weiss ich, dass ich jederzeit Janine Brühwiler, die Geschäftsführerin vom Startnetzwerk Thurgau anrufen könnte.

Welche Erfolge konntest du mit FINKIFIX bereits feiern?

Die Erfolge teile ich in wirtschaftliche und persönliche Kategorien auf. Ein persönlicher Erfolg war die positive Reaktion von Katherina Choong, eine hervorragende Schweizer Kletterin und Influencerin, welche FINKIFIX beim Mehrseillänge Klettern MSL getragen hatte, hat mich sehr gerührt. Für mich ist jede positive und wertschätzende Reaktion ein Erfolg. Ein grosser Erfolg für uns ist, dass FINKIFIX voll und ganz Swiss Made ist. Produziert wird das Produkt in der Stiftung Arwole in Sargans, welche Menschen mit Beeinträchtigung betreut.

Liebe Adriana, ich danke dir für deine Zeit. Kannst du mir und vor allem anderen Startups erzählen, was deine Lessons Learned aus der Firmengründung sind?

Erfolg braucht Biss, manchmal Schmerz. Nur dann wird die Lernzone erweitert, so ist es auch beim Klettern. Und doch ist Erfolg, so wie ich Erfolg definiere, ein Gemeinschaftswerk.

13.08.2021 – Fränzi Bachmann